Warum jetzt?

veröffentlicht von Max Krumm

Am 13. Februar 2014 werden 15 Jahre seit dem gewaltsamen Tod Farid Guendouls vergangen sein. 15 Jahre, in denen man hätte vergessen können, was in jener Nacht geschah. Oder sogar 15 Jahre, in dessen Zuge man vergessen sollte, was in jener Nacht geschah. Dass diese Paraphrase so oder so ähnlich durchaus die Meinung eines gewissen Teils der Gubener Bevölkerung wiederspiegelt, verwundert leider nicht. Die Erfahrungen der Vergangenheit lassen eine solche Schlussfolgerung nahe liegen. Ob zum zehnten oder fünften Todestag Farid Guendouls, der Ruf, „die Sache“ endlich ruhen zu lassen und als „tragisches Unglück“ abzuhaken war stets zu vernehmen. Selbst einige Tage bzw. Wochen nach der Tat erschien nicht wenigen die Berichterstattung als „übertrieben“ oder gar „unnötig“. Schließlich war es ja nur eine Nacht, eine Tat, ein Toter, der ja nicht stellvertretend für die Stadt Guben und deren Bevölkerung stehen darf und kann.

Warum jetzt? – Damit auch knapp 15 Jahre später diesen Meinungen etwas entgegengesetzt wird; damit auch 15 Jahre später rassistische Morde nicht in Vergessenheit geraten und die Notwendigkeit eines aktiven Gedenkens aufgezeigt wird. Und das auch über die Stadtgrenzen Gubens hinaus. Denn geändert hat sich seit dem Tod Farid Guendouls nichts. Mindestens 80 Menschen in der Bundesrepublik wurden nach Angaben von CURA seitdem von (Neo-)Nazis ermordet, allein zehn davon im Land Brandenburg. Das Erinnern und Mahnen vor menschenverachtender Ideologie und ihren tödlichen Folgen ist stets notwendig – auch 15 Jahre später!

 

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