NPD steht in Cottbus sinn- und merkbefreit in der Gegend rum

veröffentlicht von Redaktion

Am Aufmarsch der NPD Lausitz am 15. Februar in Cottbus nahm auch der Gubener Ortsverband teil. Unter anderem fungierte der stellvertretende Kreisverbands-Chef Alexander Bode als Organisator im Hintergrund. Die Gubener NPD-Kreistagsabgeordneten traten ebenfalls in Erscheinung: Karsten Schulz als Demo-Ordner, Markus Noack wie üblich als Transparenthalter. Die NPD brachte etwa 130 Leute auf die Beine, die aber kaum in Bewegung kamen. Ganze 600 Meter schaffte der Aufzug und kehrte dann zum Ausgangspunkt zurück. Die Polizei musste die Veranstaltung aufgrund massiver Proteste abkürzen. Für die Strecke rund um die ehemalige Alvensleben-Kaserne und durch nur teilweise besiedeltes Stadtgebiet brauchten die Neonazis vier Stunden.

Seit dem Nachmittag demonstrierten Cottbuserinnen und Cottbuser gegen die NPD. Die Lausitzer Rundschau spricht von 2500, die den Aufrufen der Bündnisse Cottbus nazifrei und Cottbuser Aufbruch folgten. Am Abend blockierten mehrere hundert Menschen mögliche Demonstrationsrouten der NPD. Umgeben von Blockaden und Polizisten gelangten die Neonazis nur bis zum Cottbuser Viehmarkt, wo sie eine Kundgebung abhielten. Sie stellten sich im Kreis um vier Fackelträger und die Redner des Aufmarsches: Ronny Zasowk, Bundesvorstand und Kreisvorsitzender der NPD, sowie Maik Scheffler, Mitbegründer des sogenannten Freien Netzes, einer bedeutenden Neonazi-Kommunikationsplattform, und stellvertretender NPD-Chef in Sachsen.

Der Anlass des Aufmarsches – die Bombardierung von Cottbus 1945 – rückte in den Reden in den Hintergrund. Zwar brachte Scheffler mit dem Gedenken an die Soldaten der Wehrmacht und der Waffen-SS, die „für die Freiheit des deutschen Volkes“ gestorben seien, sowie der Rede vom „Bombenholocaust“ neonationalsozialistische Geschichts-„Standards“. Auch Zasowk wiederholte die ihm eigene Thematisierung von „Kriegstreibern“. Darüber hinaus beherrschten Jammern über gesellschaftlichen Gegenwind und aggressive Beschimpfungen der politischen Gegner die Reden. Zasowk halluzinierte mit Lenin eine baldige revolutionäre Situation herbei und verstieg sich in die Behauptung, dass die NPD die „Deutungshoheit“ über den 15. Februar in Cottbus habe. Den Rückweg gestaltete die NPD als Spontandemonstration, so dass die frustrierten Teilnehmer keinen Schweigemarsch mehr abhalten mussten, sondern nach einem „nationalen Sozialismus“ rufen konnten.

Zuletzt nahm eine Gubener „Reisegruppe“ am 12. Januar 2013 an einem Neonazi-„Gedenkmarsch“ in Magdeburg teil, darunter wiederum Bode (Ordner), Schulz (Ordner) und Noack (Transparent).

 

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